2. GLEICHUNGEN UND
ERSATZSCHALTBILD
3. ZEIGERDIAGRAMM
4. BETRIEBSEIGENSCHAFTEN
1. Aufbau des
Einphasentransformators:
a) EISENKERN
Dem
Eisenkern kommt die Aufgabe zu den Wechselfluß zu führen und die Wicklungen zu
tragen. Der magn. Kreis des Wechselfeldes muß mit Rücksicht auf die
Wirbelstromverluste aus Blechen gebildet sein, wozu heute durchwegs
kaltgewalzte kornorientierte 0,3 - 0,35 mm starke Bleche Verwendung finden.
Die
gegenseitige Isolierung übernimmt eine sehr dünne Silikat-Phosphatschicht, die
bereits während des Auswalzens der Bleche aufgebracht wird.
Um
den Innendurchmesser der Trafowicklung möglichst gut auszunützen, nähert man
durch eine 5 – 15fache Stufung der Blechbreiten den Eisenquerschnitt an die
Kreisform an.
Mit
Rücksicht auf die Geräuschbildung und zur Erzielung einer optimalen
magnetischen Leitfähigkeit werden die Blechstreifen nicht stumpf, sondern
verzapft zusammengesetzt. Bei kornorientierten Blechen muß dabei zur
Beibehaltung der magnetischen Vorzugsrichtung ein Schrägschnitt vorgesehen
werden.
KERNTRAFO |
MANTELTRAFO |
-
größere Leistungen Þ mittlere Wdg – Länge
kleiner -
Beide Wicklungen werden je zur Hälfte auf den beiden Schenkeln
untergebracht Þ sonst zu große Streuung |
-
Wicklungen auf Mittelschenkel -
Kleinere Bauhöhe und geringere
mittlere Eisenlänge Þwird bevorzugt für
Kleintrafos |
b) Wicklungen:
Der Aufbau der Wicklungen wird weitgehend durch die geforderte Spannungsfestigkeit bestimmt.
Zylinderwicklung(Röhrenw.) |
Scheibenwicklung |
||||||||
-
Oberspannungs- wicklung Unterspannungs- wicklung Oberspannungs- wicklung in mehrere Einzel- Spulen aufgeteilt Unterspannungs- wicklung -
zusätzlich müssen bei größeren Leistungen Teilleiter verdrillen (Roebelstab); Stromverdrängung Þ Eisen + Kupferverluste |
-
bei großen Trafos mit großen Eisen-
querschnitten |
c) Verluste und Wirkungsgrad:
Der Wirkungsgrad von Transformatoren ist besser als der elektrischer Maschinen. Er ist so gut, daß er stets nur nach dem Einzelverlustverfahren bestimmt werden soll.
Folgende
Nennwerte werden bei reiner Wirklast etwa erreicht:
SN |
hn |
MVA |
% |
0,1 |
97,7 |
1 |
98,8 |
10 |
99,2 |
100 |
99,5 |
Es
treten Eisenverluste PFE und Stromwärmeverluste PCU auf,
wobei erstere infolge der günstigen Verlustziffer der kornorientierten Bleche
nur einen Bruchteil der Kupferverluste ausmachen. Man wählt für Leistungstrafos
ein Verlustverhältnis
Bestimmung des
Wirkungsgrades:
Aufnahmeleitstung
Wirkungsgrad Verluste
d) KÜHLUNG:
Nach dem Wachstumsgesetz nehmen bei einer Vergrößerung der Einheitsleistung die Verluste rascher als die Oberfläche zu, womit die Wärmeabgabe immer schwieriger wird.
Für kleinere Leistungen genügen Trockentrafos, deren Wicklungen der freien Luft ausgesetzt sind
Für Leistungen bis ca. 10
MVA und 30 kV werden Trafos mit Gießharzisolierung gebaut, bei denen die vergossene
Wicklung einen kompakten Zylinder bildet.
Für größere Trafos und hohe Betriebsspannungen setz man den Trafo in einen Ölkessel (bessere Isolationsfestigkeit, bessere Wärmeübergangszahl und Wärmeleitfähigkeit)
Größte Einheiten (Riesentrafos) erhalten zusätzlich äußere Lüfter und schließlich eine Zwangsumwälzung des Öls durch Pumpen und Rückkühlung über angeflanschte Luft- oder Wasserkühler
Kühlungsart wird vom Hersteller durch 4 große Buchstaben gekennzeichnet, wobei die ersten beiden Kühlmittel und Kühlmittelbewegung und beiden letzten Buchstaben Kühlmittel und Kühlmittelbewegung für die äußere Kühlung angeben.
Kühlmittel |
Kurzzeichen |
Mineralöl |
O |
Askarel (Claphen) |
L |
Gas |
G |
Luft |
A |
Wasser |
W |
Kühlmittelbewegung |
Kurzzeichen |
Natürliche Bewegung |
N |
Erzwungene, forcierte B. |
F |
Gleichungen
und Ersatzschaltbild:
Streu- und Hauptfeld. In der prinzipiellen Anordnung eines Trafos sind zwei Wicklungen mit
den Windungszahlen N1 und N2 auf einem gemeinsamen
Eisenkern magnetisch gekoppelt. Führen beide Wicklungen Strom so entstehen die
Durchflutungen Q1 und Q2 , die nach dem Grundgesetz
magnetischer Kreise F=Q*
die eingetragenen Felder
erzeugen. Beide Wicklungen bilden danach auf dem Eisenweg mit dem hohen
magnetischen Leitwert h den
Hauptfluß Fh und zusätzlich entsprechend
dem Streuleitwert je einen sogenannten Streufluß Fs aus. Die Feldlinien der
Streuflüsse sind nur mit der eigenen Wicklung verkettet und induzieren dort
nach
eine
Spannung der Selbstinduktion.
In
Wechselstromkreisen werden durch Selbstinduktion entstandene Spannungen als
Spannungsfall an einem Blindwiderstand erfaßt, so daß man jeder Wicklung des
Transformators neben ihren ohmschen Widerstand R einen Streublindwiderstand
Xs=2p¦Ls zuordnen kann.
Wie kommt man zu den gestrichelten Größen
auf der sekundären Seite:
Übersetzungsverhältnis:
Þ Umrechnungen:
Mit Augenblickswerten:
Anstelle mit Augenblickswerten der Differentialgleichung rechnet man bei stationären Betriebszuständen mit den Effektivwerten und erhält in komplexer Schreibweise:
Þ ERSATZSCHALTUNG
Ersatzschaltbild:
Vollständiges
Ersatzschaltbild:
Um
in der Ersatzschaltung auch die Eisenverluste des Hauptflusses zu erfassen,
legt man parallel zu der Hauptreaktanz Xh einen sogenannten
Eisenverlustwiderstand RFe. Mit PFe=Uq2/RFe
gibt dieser wegen
Uq
» F » B und PFe » B2 die Abhängigkeit der
Eisenverluste richtig wieder.
Þ endgültiges
Ersatzschaltbild
Dazu
das Zeigerdiagramm:
Betriebseigenschaften:
Leerlauf:
Im Leerlauf verhält sich der Trafo wie eine
Eisendrossel, die den Leerlaufstrom I0 aufnimmt.
Bei technischen Trafos für die
Leistungsübertragung beträgt der Leerlaufstrom I0 zwischen
1 und 10 % des Nennstromes.
Der Leerlaufstrom erzeugt einen magnetischen
Fluß, der zum größten Teil in Eisen
verläuft (Hauptfluß).
Ein geringer Teil schließt sich über die
Luftwege (Streufluß).
Der Hauptfluß erzeugt in beiden Wicklungen
eine Spannung, die induzierte Spannung.
Da alle Wicklungen denselben Hauptfluß
besitzen, gilt:
Bei technischen Trafos ist im Leerlauf U1
» Uq . Der Fehler ist kleiner als
0,5%
Þ Nennübersetzungsverhältnis
wird somit mit U1/U2 = N1/N2
Belastung:
Durch
die Belastung führt jede Wicklung Strom und erzeugt einen sogenannten
Streufluß.
Betrachtet
man den idealen Trafo dann erkennt man, daß sich die Spannung U1 und
U2 streng
genau
wie die Windungszahlen verhalten.
Durch
den Hauptfluß sind die zur Magnetisierung des Eisenkerns erforderliche
Durchflutung
Q0 und der primäre
Leerlaufstrom I0 vorgeschrieben.
Da
bei Belastung im Gegensatz zum Leerlauf beide Wicklungen auf den Eisenkern
magnetisierend wirken müssen auch beide Durchflutungen zusammen in jeden
Augenblick die erforderliche Durchflutung Q0 aufbringen
Magnetisierungsbedingungen
des Trafos (Gleichung und Zeigerdiagramm):
Q1 + Q2 = Q0
Bei
Belastung rechnet man mit einer vereinfachten Ersatzschaltung:
RK = R1+R2
XK = X1s + X2s